« Warum Bewegung wichtig ist »
„Wer rastet, der rostet.“, sagt eine alte Weisheit. Vermutlich kann jeder Erwachsene aus Erfahrung den Wahrheitsgehalt dieses alten Sprichwortes bestätigen. Wer zu viel sitzt, wird unbeweglich: die Gelenke beginnen zu schmerzen und werden steif, es kommt zu Muskelverspannungen und Muskelabbau. Das führt wiederum zu Schmerzen und anderen Beschwerden. Erst wenn sich der Mensch genügend bewegt, wird Stress abgebaut. Bewegung und Sport sind jedoch nicht nur für Erwachsene wichtig und unverzichtbar, sondern ebenso für eine gesunde Entwicklung im Kindesalter. Deshalb sollten Sie alles daransetzen, Ihr Kind schon von klein an für Sport zu begeistern.
Kinder wollen sich bewegen
Bewegungsdrang ist angeboren! Schon Babys wollen sich bewegen, Neues entdecken und ausprobieren. Mit jedem Lebensmonat werden sie aktiver, bis sie – meist um den ersten Geburtstag herum – auf ihren eigenen Beinchen stehen und die ersten selbständigen Schritte machen können. Auch Kleinkinder haben ein natürliches Bedürfnis nach Bewegung: sie wollen ihre Welt erkunden – hüpfen, springen, tollen, rennen. Und das ist gut so! Denn körperliche Aktivität fördert die Entwicklung. Bewegung sorgt für ein besseres Körpergefühl und schult Koordination und Motorik.
In den ersten Lebensjahren sollte es allerdings nicht darum gehen, den Sprössling auf eine spezielle Sportart festzulegen, sondern Bewegungsfreude zuzulassen und zu fördern. Eltern sollten deshalb versuchen, sportliche Aktivitäten in den Alltag zu integrieren. „Aber wenn doch die Zeit dazu fehlt?“, mag der ein oder andere anmerken. Zeit miteinander ist kostbar! Verbringt man gemeinsame Momente auch noch aktiv – und sei es bei einem Spaziergang, einer Radtour, beim Drachensteigenlassen – wirkt sich dies förderlich auf die Gesundheit aus.
Am Ende profitiert jedes Familienmitglied davon. Machen Sie sich das bewusst und gehen Sie als Eltern mit gutem Beispiel voran. Wer bereits einen Schritt weiter ist und nach einem idealen Kindersport sucht, sollte auf die Vielseitigkeit der Sportart achten. Turnen ist ein idealer Einstiegssport für jüngere Kinder. Dabei werden einfache Grundbewegungen erlernt und weiterentwickelt.
Kinder für Sport begeistern
Ist der Nachwuchs im Schulalter, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, über ein sportliches Hobby mit regelmäßigem, angeleitetem Training nachzudenken. Finden Sie gemeinsam heraus, welcher Sport Ihrem Sprössling Spaß machen könnte. Das Angebot ist groß und jede Sportart hat ihren eigenen Schwerpunkt. Mannschaftssportarten fördern die soziale Kompetenz, Leichtathletik steigert die Kondition und den Muskelaufbau, Kampfsport stärkt das Selbstbewusstsein und macht beweglich, Tanzen oder Ballett sind ideal für musikalische Kinder.
Geben Sie Ihrem Kind die Gelegenheit, verschiedene Sportarten auszuprobieren. Manchmal weckt der Schulsport Interessen, und fast jeder Verein bietet Probe- und Schnuppertraining an. Begleiten und unterstützen Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn bei der Suche nach einem sportlichen Hobby.
Denken Sie daran: der Spaß sollte bei der Entscheidung für eine Sportart im Mittelpunkt stehen. Denn nur, wenn Ihr Sprössling Freude an etwas hat, wird er langfristig „am Ball“ bleiben, ohne dass Sie als Eltern dazu motivieren und dafür begeistern müssen. Doch was tun mit Sportmuffeln?
Von kleinen und großen „Couchpotatoes“ und Faulpelzen
„Wie kann ich meine Kinder für Sport begeistern?“ Für sportliche und bewegungsaktive Eltern stellt sich diese Frage nur selten. Denn die Kleinen lernen von dem, was ihnen vorgelebt wird. Wenn das tägliche Bewegungspensum von Anfang an zum Familienalltag gehört, werden Sie wahrscheinlich nicht in die Situation kommen, dass Sie Ihren Sprössling für Sport begeistern müssen. Sie kennen es ja gar nicht anders!
Doch wie sieht es aus mit den Kindern von weniger aktiven Eltern oder echten „Bewegungsmuffeln“? Wieder sind Sie als Eltern gefragt! Halten Sie sich stets vor Augen, dass Bewegungsmangel krank machen kann. Werden Sie selbst aktiv…und kreativ, um Ihren kleinen Faulpelz von der Couch, weg vom Fernseher oder der Spielkonsole zu locken.
Wie das gelingt? Probieren Sie etwas Neues aus und ermuntern Sie auch Ihre Tochter oder Ihren Sohn dazu. Werden Sie gemeinsam aktiv: Spaziergänge, Fahrradtouren mit einem gemütlichen Picknick, Bewegungsspiele, ein Ausflug in einen Freizeit- oder Tierpark sind ein guter Anfang. Finden Sie zusammen heraus, was Ihnen als Familie Freude macht und Ihren Alltag bereichert. Nehmen Sie die Schnupperangebote von einem Sportverein in Ihrer Nähe wahr und wer weiß, vielleicht melden Sie sich am Ende bei eben diesem Sportverein an. Mag sein, dass sich dabei die Frage nach den Kosten stellt. Sport im Verein ist jedoch nicht grundsätzlich teuer. Hohe Ausgaben für Sportsachen und -geräte fallen allenfalls bei Sportarten wie Reiten, Skifahren und ähnlichem an.
Ist Sportunterricht in der Schule sinnvoll?
Über den Nutzen von Schulsport wird immer wieder diskutiert und viele Kritiker plädieren dafür, den Sportunterricht als Schulfach abzuschaffen. Ganz zu Unrecht! Denn Schulsport fördert nicht nur die körperliche Fitness, sondern steigert die Konzentration und unterstützt die Aufnahmefähigkeit.
Jedes Mädchen und jeder Junge hat ab der ersten Klasse Sportunterricht auf dem Stundenplan und lernt somit unterschiedliche Sportarten und -spiele kennen. Je nach sozialem Umfeld ist der Schulsport für manche Schüler die einzige Gelegenheit, sportlich und körperlich aktiv zu werden. Den meisten Schulkindern macht Sportunterricht Spaß, weil er den Schulalltag auflockert. Deshalb stehen schon auf der Einkaufsliste für die Einschulung Sporttasche oder Turnbeutel sowie Sportsachen.
Bewegungsmangel schadet Kindern und macht krank
Folgen von Bewegungsmangel im Kindesalter sind schlechte körperliche Fitness, Übergewicht, ein schlecht funktionierendes Immunsystem, Haltungsschäden, geringere geistige Leistungsfähigkeit und schwerwiegende Erkrankungen wie Diabetes Typ 2.
Regelmäßige körperliche und sportliche Aktivität hingegen wirkt sich positiv aus auf die Körperhaltung, den Muskelaufbau, die allgemeine Gesundheit, die Motorik und die geistigen Fähigkeiten. Kleine Sportskanonen sind meist selbstbewusster und sozial kompetenter als weniger aktive Jungen und Mädchen. Außerdem sorgt Sport für gute Laune, hebt die Stimmung und erhöht das Wohlgefühl. Gründe genug, um Kinder für eine Sportart zu begeistern und sie zu Bewegung zu animieren!