« Herzstück jedes Backpacks »
Stellen wir uns einmal kurz vor, der Rucksack wäre nie erfunden worden. Wie sähe dann heute eine Bergwanderung aus? Wie ein Städtetrip? Und wie würden unsere Kinder ihre Hefte und Bücher in die Schule tragen? Wenn wir uns diese Fragen stellen, dann erkennen wir schnell, wie wichtig Backpacks für unseren Alltag sind. Heutige Outdoor Rucksäcke sind ergonomisch und erleichtern uns das Tragen von Lasten enorm. Das Herzstück dabei ist das anpassbare Tragesystem am Rucksack. Wie dies funktioniert sehen wir uns etwas genauer an.
Von der Urzeit über das Bergwandern bis zum Schulweg
In der Menschheitsgeschichte haben bereits die Jäger und Sammler Konstruktionen gebaut, um Lasten auf dem Rücken tragen zu können. Sie konstruierten auf den Schultern tragbare Holzgestelle und banden daran ihre Gegenstände und Verpflegung. Modernere Rucksäcke fanden später zunächst Einzug im Militär zum Tragen der Ausrüstung. Erst in der Neuzeit wurden die Rückentaschen auch als Alltagsgegenstände und Mode-Accessoires getragen. Eine besondere Bedeutung kam den Rucksäcken dann beim Bergsport zu. Und hier begann auch die Entwicklung der Ergonomie. Die Rückentaschen sollten nicht mehr länger nur Lasten tragen, sondern auch möglichst komfortabel und gesundheitsschonend für den Träger sein. Die ergonomische Entwicklung innerhalb des Sportsektors ging dann schnell voran. Erst seit den 2000er Jahren wurde dieses ergonomische Wissen auch auf Schulrucksäcke übertragen. Heute begleiten uns ergonomische Rucksäcke mit einem hohen Tragekomfort als Daypacks, auf dem Schulweg, beim Sport oder zum Wandern.
Das Tragesystem: die Ergonomie dahinter
Rücksäcke werden erst durch ein ausgeklügeltes Tragesystem ergonomisch. Die Kombination verschiedener Komponenten führt zu einem angenehmen und entlastenden Tragekomfort, wodurch Rückenschmerzen und Haltungsschäden vermieden werden können. Diese Komponenten sind in der Regel:
- Hüftgurt
- Brustgurt
- Schulterträger
- Lastenkontrollriemen
- Rückenteil
Der Hüftgurt: wichtig für die Gewichtsverteilung
Vor der Einführung von Hüftgurten lastete das Gewicht des Rucksacks komplett auf den Schultern des Trägers. Besonders bei schweren Rucksäcken stellt das schnell ein Problem dar. Die Schultern schmerzen und bei regelmäßigem Tragen drohen Haltungs- und Rückenschäden. Dies ändert sich, wenn ein Hüftgurt am Rucksack angebracht und verwendet wird. Das Gewicht der Last wird über das Rückengestell in die Hüfte geleitet. Die Schultern werden dadurch deutlich entlastet und der Rücken wird geschont.
Die Schulterträger: für einen stabilen Sitz
Die Zeit von schmalen, ungepolsterten Trägern ist längst vorbei. Und das ist gut so. Denn breite, gutsitzende und gepolsterte Schulterträger an einem Backpack sorgen für den optimalen Sitz und ausreichend Stabilität. Der Tragekomfort verbessert sich deutlich und der Rucksack sitzt stabil und fest im Rücken, was die Bewegungsfähigkeit erhöht. Die Polsterung verhindert ein Einschneiden und Scheuern.
Der Brustgurt: gegen Verrutschen und Schlackern
Können Sie sich noch daran erinnern, wie Ihr Schulranzen auf Ihrem Rücken getanzt hat, wenn Sie auf dem Schulweg gerannt sind? Oder wie nervig es war, wenn bei einer Wanderung ständig der Schulterträger über die Schultern gerutscht ist? Diese Probleme gehörten mit der Einführung des Brustgurtes der Vergangenheit an. Durch diesen sitzt der Backpack fest an Ort und Stelle und verrutscht nicht, wenn der Brustgurt geschlossen wird.
Der Lastenkontrollriemen: für die optimale Körpernähe
Ein Backpack, der zu weit vom Körper entfernt ist schaukelt bei Bewegung hin und her, zieht den Träger nach hinten und belastet die Schultern. Daher ist es wichtig, dass der Rucksack nah genug am Körper sitzt. Über die Lastenkontrollriemen kann dies gesteuert werden. Diese sitzen auf der Oberseite der Schultergurte und führen zum oberen Rucksackbereich. Wird an den Riemen gezogen, kommt die Rückentasche näher an den Körper heran. Über einen Schnellverschluss kann der Lastenkontrollriemen gelockert werden.
Das Rückenteil: atmungsaktiv und stabilisierend
Das Rückenteil eines Backpacks ist für die Ergonomie ebenfalls von großer Bedeutung. Das gilt sowohl für die Belüftung als auch für die Stabilität beim Tragen. Es gibt zwei verschiedene Rückensysteme: den Kontaktrücken und den Netzrücken. Beide haben Vor- und Nachteile.
Netzrücken
Der Netzrücken besteht aus einem straffen Netz, dass zwischen dem Rücken und dem tatsächlichen Backpack einen Leerraum vorsieht. Er ist dadurch besonders atmungsaktiv, weich und anschmiegsam. Das ist sein großer Vorteil. Starkes Schwitzen wird verhindert.
Kontaktrücken
Der Kontaktrücken liegt direkt am Rücken an. Damit ist die Belüftung zwar etwas geringer, aber der Schwerpunkt ist näher am Rücken, wodurch die Lastenkontrolle erhöht wird. Insbesondere für schwere Rucksäcke bei gleichzeitig herausfordernder Bewegung ist der Kontaktrücken besser geeignet. Ebenso wie für Schulrucksäcke, da sie für Kinder durch die bessere Lastenkontrolle einen ergonomischen Nutzen haben.
Das Tragesystem beim Schulrucksack: Besondere Herausforderung Wachstum
Wenn ein Erwachsener einen Wander- oder Sportrucksack kauft, kann er sich dazu ausführlich beraten lassen, ihn einstellen und so ein Leben lang tragen. Bei Schulrucksäcken gibt es dagegen eine besondere Herausforderung: das Wachstum. Kinder wachsen ständig. Während der Grundschulzeit wachsen Kinder im Durchschnitt fünf bis sechs Zentimeter pro Jahr. Natürlich möchte man nicht jährlich einen neuen Schulranzen kaufen. Deshalb sind moderne, ergonomische Schulrucksäcke so gestaltet, dass sie das Wachstum ausgleichen können. Mitwachsende Rückensysteme lassen sich auf die aktuelle Rückenlänge einstellen und sorgen immer wieder für optimalen Sitz auf dem Schulweg. In Verbindung mit einstellbaren Schulter-, Hüft- und Brustgurten ist ein ergonomisches Tragesystem somit trotz Wachstum möglich und der Schulrucksack schadet der kindlichen Entwicklung nicht.
Das Tragesystem am Rucksack: ergonomisch fortschrittlich
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das heutige Tragesystem am Rucksack den Tragekomfort deutlich erhöht und ergonomisch Hightech bietet. Egal ob im Bergsport, bei der Stadtbesichtigung oder auf dem Schulweg. Ein gutes Tragesystem lässt den Backpack auf dem Rücken fast in Vergessenheit geraten.