« Ein Blick auf die Entwicklung der Schultasche »
Erinnern Sie sich noch an Ihre Einschulung und Ihren Schulranzen von früher, auf den Sie – wie jeder andere Schulanfänger auch – sicherlich sehr stolz waren? Wie sah Ihre Schultasche früher aus? Vielleicht kennen Sie sogar noch Einschulungsbilder Ihrer Eltern oder Großeltern? Beim Betrachten der Schulranzen früher und heute wird auf den ersten Blick klar, welch ungeheure Evolution der Schultasche seither stattgefunden hat. Die Vermutung liegt nahe, dass die stetige Weiterentwicklung und Verbesserung niemals zum Stillstand kommen wird.
Am Anfang war der Tornister
Einst war der Tornister für das Militär entwickelt worden, wo er sich als „Soldatenrucksack“ jahrelang bewährte. Als im Jahre 1919 in Deutschland die allgemeine Schulpflicht eingeführt wurde, nahm man den Tornister als Prototyp für die Schultasche her. Seine Vorzüge: Durch die praktische, rechteckige Form waren die teuren Schulmaterialien darin gut aufgehoben. Außerdem war er stabil, robust und strapazierfähig.
Schulranzen früher und heute – In den 60er Jahren kam die Ledertasche in Mode
Anfang der 1960er Jahre verdrängte die Schultasche aus Leder oder Leinen den klassischen Schultornister. Diese Taschen galten als modischer und sollten praktischer sein als ihre Vorgänger.
In Sachen Robustheit und Strapazierfähigkeit standen sie dem Tornister in nichts nach, doch sie boten nur wenig Stauraum und von Tragekomfort konnte nicht die Rede sein. Die Lederranzen hatten ein hohes Eigengewicht und waren leer schon schwer.
Mit dem ersten Scout begann eine neue Schulranzen-Ära
Man schrieb das Jahr 1975, als die deutsche Firma Sternjakob den ersten „Scout“ auf den Markt brachte. Dies war ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte der Schulranzen früher und heute. Statt schwer und unkomfortabel wurden die Ranzen von da an leicht und bunt. Den Scout Schulranzen von früher gab es in den Farben Rot, Blau, Grün und Gelb. Unter seiner farbenfrohen Außenschicht aus Polyester verbarg sich ein stabiler Kern aus Pappe. Die sichtbaren Bereiche waren aus einem fluoreszierenden Gewebe und die Verschlüsse mit Katzenaugen versehen – gute Sichtbarkeit im zunehmenden Straßenverkehr war dadurch gewährleistet.
Der Scout Schulranzen früher hatte bereits breite und weiche Schultergurte, die den Tragekomfort erhöhten. Noch heute ist die Breite der Schultergurte ein wichtiger Aspekt für den Tragekomfort und die Ergonomie eines Ranzens. Auch das viel leichtere Eigengewicht dank der verwendeten Materialien machten den ersten „Leichtschulranzen“ einzigartig, wenn man ihn damals mit den anderen Ranzen von früher verglich. Mit dem ersten Scout Schulranzen von früher wurde der Grundstein gelegt für die hohen Anforderungen an moderne Schultaschen von heute.
Ergonomie, Tragekomfort und Sicherheit rücken mehr und mehr in den Fokus
Schulranzen früher waren robust und strapazierfähig, aber weder ergonomisch noch bequem. Die Sicherheit spielte früher noch keine übergeordnete Rolle, da es auf den Straßen nicht viele Autos gab. Seit dem Jahr 1986 existiert die erste offizielle Schulranzen-Norm, die Aspekte der Ergonomie, des Tragekomforts und der Sicherheit berücksichtigt. Sie heißt ab 1990 DIN 58124. Bis heute regelt die strenge Norm die „Gebrauchs- und Verkehrstauglichkeit“ moderner Schultaschen. Wichtige Kriterien, die hierfür erfüllt werden müssen, betreffen – wie bereits genannt – Ergonomie, Tragekomfort und Sicherheit. Aber auch Stabilität, Robustheit und Wasserdichtheit spielen eine Rolle.
Bitte bedenken Sie beim Schulranzenkauf: Die DIN-Norm dient als Orientierung im undurchdringlichen Dschungel des Schultaschen-Markts. Die Zertifizierung durch diese Norm gilt als freiwillig. Die Ranzenmodelle namhafter Hersteller wie Scout, ergobag, Step by Step, DerDieDas und andere erfüllen die meisten Anforderungen der Norm auch ohne, dass eine Zertifizierung beantragt wurde.
Wann ist eine Schultasche ergonomisch?
Schulranzen früher und heute – früher unbeachtet, ist Ergonomie heute das A & O eines guten Schulranzens. Doch wann kann eine Schultasche als ergonomisch bezeichnet werden? Worauf müssen Eltern beim Kauf achten? Ergonomie und Tragekomfort hängen zusammen. Deshalb wird der Punkt Ergonomie von nahezu allen Markenherstellern gewissenhaft umgesetzt. Damit ein Ranzen ergonomisch ist, muss er ein körpergerecht geformtes Rückenpolster aufweisen.
Damit sitzt der Ranzen zu jedem Zeitpunkt perfekt und kann über mehrere Schuljahre getragen werden. Auch die Maße der Gurte beeinflussen die Ergonomie. Diese müssen mindestens vier Zentimeter breit sein, gut gepolstert und verstellbar. Ein höhenverstellbarer Brustgurt und ein abnehmbarer Hüft- und Beckengurt sind kein Must-have aber nützlich. Dadurch wird nämlich das Gewicht des Schulranzens optimal auf die stabile Körpermitte verteilt.
Ein Tragegriff zum Aufhängen ist nicht nur praktisch, sondern ideal zum bequemen Tragen des Ranzens auf kurzen Wegen. Weil schon Erstklässler viel mit sich herumschleppen müssen, sollte ein Schulranzenmodell ein möglichst geringes Eigengewicht aufweisen. Das Zusammenspiel aus allen genannten Punkten macht einen Ranzen ergonomisch und komfortabel.
Sicherheit durch gute Sichtbarkeit
Die DIN 58124 schreibt vor, dass mindestens 20 Prozent der Front- und Seitenflächen aus fluoreszierenden und 10 Prozent retroreflektierenden Materialien bestehen müssen. Und genau das ist der Grund, weshalb viele Modelle der Markenhersteller nicht die DIN-Vorgaben erfüllen. Hier muss abgewogen werden zwischen Design und Sicherheit. Manche Marken – beispielsweise ergobag – bieten anheftbare Warnflächen zum Nachrüsten.
Material und Bauweise als wichtige Kriterien
Eines haben Schulranzen von früher und heute gemeinsam, wenn man den Tornister als Ursprung nimmt: Sie sind im Hochformat und heutzutage nicht breiter als die kindliche Schulterbreite. Nur so ist die kindgerechte Form eines Schulranzens gegeben. Ranzen oder Schulrucksack? Diese Frage stellen sich Eltern beim Schulranzenkauf seit 2010. Damals kam der erste Grundschulranzen von ergobag in Rucksackform auf den Markt. Stabilität ist vor allem für Grundschulranzen bedeutsam. Aus diesem Grund sind Markenmodelle mit einer festen Bodenplatte oder -wanne ausgestattet. So ist Standfestigkeit gegeben. Damit Schulmaterialien trocken bleiben, sollten Schultaschen wasserdicht sein oder zumindest stark wasserabweisend. Eine gut durchdachte Innenfachaufteilung ist wichtig für gute Organisation und rückenfreundliches Packen.
Weil Nachhaltigkeit so wichtig ist!
Nachhaltigkeit ist kein Trend-Thema, sondern essenziell, wenn es um die Zukunft unserer Kinder geht. Das Unternehmen Fond of Bags, zu dem die Marken ergobag und Satch zählen, garantiert die Herstellung aus Textilien, die zu 100 % aus recycelten PET-Flaschen bestehen. Hama verspricht bei seinen Schulrucksack-Marken Step by Step und coocazoo eine klimaneutrale Herstellung und Nachhaltigkeit. Auch bei Scout, DerDieDas, McNeill und anderen deutschen Markenherstellern findet das Thema Nachhaltigkeit Beachtung und wird umgesetzt. Dazu zählen ebenso die lange Lebensdauer eines Ranzens und ein zeitlos schönes Design, das lange gefällt.
Kein Stillstand – Die Entwicklung geht weiter
Eltern wünschen sich das Beste für ihr Kind. Das „Beste“ jedoch verändert sich mit den Bedürfnissen und Ansprüchen einer Gesellschaft. Aus genau diesem Grund ist die Weiterentwicklung der Schultasche von früher bis heute und bis in die Zukunft gewährleistet. Ein Stillstand ist nicht zu erwarten! Es geht weiter und wird besser.