« Unsere Ranzen-Norm für sichtbare Kinder? »
Gerade im Winter sowie bei schlechter Witterung, etwa Nebel, sind Grundschüler im Straßenverkehr gefährdet. Nicht nur, dass die Kinder mit Schulranzen in gedeckten oder dunklen Farben kaum zu sehen sind, jugendlicher Leichtsinn verleitet zu riskantem Verhalten – ganz besonders unterwegs in der Gruppe. Da vergessen selbst gut trainierte Kids, dass man beim Warten an oder Überqueren einer Straße gut aufpassen und nicht herumalbern sollte. Das ist normales kindliches Verhalten. Deshalb ist es umso wichtiger, dass andere – erwachsene – Verkehrsteilnehmer verstärkt auf Kinder auf ihrem Schulweg achten. Genau aus diesem Grund gibt es seit 1990 die Schulranzennorm DIN 58124, die die Sichtbarkeit der Schulkinder im Straßenverkehr und damit ihre Sicherheit erhöhen soll.
Das besagt die Schulranzennorm DIN 58124
Viele Eltern wissen, dass so etwas wie eine „Schulranzennorm“ existiert, kennen jedoch den konkreten Inhalt dieser nebulösen Norm nicht oder nur oberflächlich. Seit ihrer Verabschiedung im Jahre 1990 wurde die DIN 58124 mittlerweile einige Male überarbeitet und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Zuletzt gab es 2018 eine Änderung, bei der unter anderen die Anzahl der erlaubten Farben erhöht wurde.
Der ausgewählte Schulranzen entspricht DIN 58124, wenn er diese Vorgaben besitzt:
- mindestens 20 Prozent der sichtbaren Fläche sind mit fluoreszierenden Materialien ausgestattet, d. h. sie leuchten bei Bestrahlung (auch am Tage sowie in der Dämmerung)
- erlaubt sind nur bestimmte Farben mit einem festgelegten Mindestleuchtdichtefaktor, darunter Orange, Gelb, Pink und Gelbgrün
- mindestens 10 Prozent der Vorder- und Seitenflächen sind mit retroreflektierenden Materialien ausgestattet, d. h. sie werfen Scheinwerferlicht bei Dunkelheit zurück (Katzenaugeneffekt)
- alle an der Schultasche befindlichen Verstell- und Verschlussteile haben abgerundete Kanten, zudem sitzen sie fest und lösen sich nicht von allein
- die für die Schulranzen verwendeten Materialien sind sämtlich bruch-, form- und reißfest
Darüber hinaus enthält die Schulranzennorm noch weitere Festlegungen, die jedoch an dieser Stelle nicht im Detail ausgeführt werden. Bei Interesse können Sie den gesamten Inhalt der Schulranzennorm DIN 58124 auf der Website des Deutschen Instituts für Normung nachlesen.
Warum ist die Farbauswahl bei der Schulranzennorm eingeschränkt?
Vor allem verfolgt die Norm das Ziel die Sicherheit von Schulranzen zu erhöhen. Dazu müssen die Ranzen, Taschen und Rücksäcke – seit 2018 gilt die Sicherheitsnorm auch für Schulrucksäcke – nicht nur bestimmte Anforderungen an Materialien, Ergonomie und Konstruktion erfüllen, sondern für eine optimale Sichtbarkeit selbst bei schlechten Sichtverhältnissen sorgen. Hierzu müssen an der Schultasche rundherum fluoreszierende und retroreflektierende Flächen in bestimmten Farben angebracht sein. Die erlaubten Farben müssen einen festgelegten Mindestleuchtdichtefaktor erfüllen, weshalb die Auswahl recht eingeschränkt ist. Vor 2018 waren nur Orange und Gelb zugelassen, mit der neuen Fassung der DIN 58124 sind vier weitere Farben erlaubt.
Hinweis: Rot und Grün als reine Farben wurden durch die Experten als für die Schulranzennorm nicht ausreichend bewertet, da sie nicht in ausreichendem Maße leuchten. Gelbgrün oder Pink sind jedoch grell genug und deshalb erlaubt.
Ist die Schulranzennorm DIN 58124 sinnvoll?
Mit ihrem letzten Schulranzen-Test von 2019 erregte die renommierte Stiftung Warentest großes Aufsehen, als sie einen großen Teil der getesteten Markenranzen mit „mangelhaft“ bewertete. Lediglich acht der 22 getesteten Modelle erfüllten die strengen Anforderungen der Tester. Die schlechte Bewertung lag jedoch nicht an der grundsätzlichen Qualität der Ranzen, sondern ließ sich hauptsächlich auf die Nichterfüllung der Sicherheitsnorm DIN 58124 zurückführen – die Schulranzen seien allesamt schlecht zu sehen. Die Norm ist keine gesetzliche Pflicht und wird zudem auch von manchen Eltern skeptisch gesehen. Wenn etwa Ihr Kind nur einen kurzen Schulweg hat, der gut beleuchtet ist und fern von starkbefahrenen Straßen, muss der Tornister sicherlich nicht unbedingt die genannten strengen Kriterien erfüllen. Sinnvoller ist dies hingegen für Kinder, die entlang oder über größere Straßen laufen müssen bzw. deren Schulweg kaum beleuchtet ist.
Leuchteigenschaft lassen sich nachrüsten
Zudem lassen sich leuchtende Elemente ganz leicht nachrüsten, beispielsweise mit Hilfe von:
- zusätzlichen, nachträglich installierbaren Leuchtelementen
- reflektierenden Aufklebern oder Kletties
- nachträglich angebrachte Reflektorflächen oder -streifen
- Regenhauben in Warnfarben
- Sicherheits- / Warnwesten in leuchtenden Farben
Viele Hersteller von Schulranzen bieten entsprechendes Zubehör an, mit denen Sie die Vorgaben der Norm leicht erfüllen können. Ergo müssen Sie nicht unbedingt einen Schulranzen kaufen, der der Schulranzennorm DIN 58124 in allen Punkten entspricht – mit dem passenden Zubehör sind Sie und Ihr Kind ohnehin auf der sicheren Seite. Hinsichtlich der verwendeten, ungiftigen Materialien und anderer Normvorgaben wie Ergonomie und Konstruktion erfüllen die bekannten Markenhersteller ohnehin sämtliche Anforderungen.
Erfüllt der gewünschte Schulranzen die DIN 58124?
Nach allen Vorbemerkungen stellen wir Ihnen nun aber gerne einige Ranzen vor, die die Schulranzennorm erfüllen.
1. Step by Step 2In1 Plus
Der Ranzen 2In1 Plus von Step by Step ist für schmal gebaute Grundschüler zwischen 100 und 150 Zentimetern Körpergröße konzipiert. Das Modell ist in zahlreichen Farben und Motiven erhältlich, zudem besteht es zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen und ist PFC-frei. Alle Motivwelten haben vorn und an den Seiten breite Reflektorstreifen sowie weitere reflektierende Elemente.
Zudem bietet Step by Step ein breites Sortiment an sicherheitsrelevantem Zubehör an, so etwa ein Schulranzen Pull-Over in Neonfarben und mit zusätzlichen LED-Leuchten passend für jedes Ranzenmodell. Auch Regenhüllen und -schirme sind in leuchtenden Neonfarben erhältlich. Das Motiv „Horse Family 1“ ist sogar von vornherein nach DIN-Norm 58124 gefertigt.
2. Scout Alpha
Eine besonders große Auswahl an tollen, nach DIN-Normierung 58124 gestalteten Motiven bietet der beliebte Ranzenhersteller Scout in seiner Modellreihe Alpha. In der so genannten DIN Edition ist der Scout Alpha unter anderem in den Motiven „Green Gecko“, „Pink Glow“, „Super Champion“, „Pink Cherry“, „Blue Police“ oder „Dino Hunter“ erhältlich.
In der Superflash Edition sind die Ranzen hingegen mit extragroßen retroreflektierenden Flächen ausgestattet. Hierzu zählt etwa das Motiv „Purple Magic“. Zusätzliche reflektierende Flächen lassen sich zudem mit bestimmten Funny Snaps – auswechselbaren 3D-Patches – schaffen. Des Weiteren können Sie sicherheitsrelevantes Zubehör wie etwa Blinkie-Anhänger oder Regenschirme in Neon-Farben erwerben.
3. Ergobag Pack
Mit seiner NEO-Edition bietet Ergobag Pack Schulrucksäcke für Grundschulkinder in knalligen Farben sowie mit Reflektoren und fluoreszierenden Flächen versehen. Für Mädchen etwa ist das Motiv „KuntBärbuntes Einhorn“ in grellem Pink gedacht, für Jungen hingegen der „TruckBär“ in leuchtendem Gelbgrün.
Außerdem können Sie für alle Modelle des Ergobag Pack optionale Sicherheitssets erwerben, die mittels Reißverschluss ganz leicht auf der Vorderseite sowie an den Seiten des Schulranzens befestigt werden. So erhalten Sie im Handumdrehen große fluoreszierende Flächen, die den Vorgaben der Schulranzennorm entsprechen. Die Sicherheitssets sind in Gelb, Grün und Pink sowie mit oder ohne zusätzliche LED-Lichter bzw. Reflektorstreifen erhältlich.