Bevor sich Ihre Kinder auf in die Schule machen, gilt es, die Schultasche zu packen. Dabei fällt besonders an längeren Schultagen auf, dass das Gewicht des Schulranzens sehr schwer sei kann. Auf lange Sicht plant Staatministerin Dorothee Bär deswegen den Schulranzen oder Schulrucksack abzuschaffen.
Den Schulranzen abschaffen?
Natürlich kommen angesichts der Lernmaterialien Bedenken auf, ob das Gewicht zu hoch für ein Kind sein könnte und ob nicht Langzeitschäden entstehen könnten, wenn der ABC-Schütze morgens das Haus verlässt. Dass diese Sorgen nicht unberechtigt sind, zeigte das Statement von Staatsministerin Dorothee Bär, welches sie der FAZ mitteilte. So betont sie, dass die Ranzen der Schüler und Schülerinnen zu schwer seien und dieser Umstand, im Hinblick auf die Digitalisierung, der heutigen Situation, unangemessen sei. Laut Ministerin Bär könnte man das Gewicht leicht verringern, indem auf Tablets statt auf Schulbücher zurückgegriffen werde.
Statt schweren und veralteten Schulbüchern würde somit mehr Platz für Sportsachen und die Verpflegung der Schüler und Schülerinnen zur Verfügung stehen. Ohne die Vielzahl schwerer Bücher ist es in der Folge auch sinnvoll, den Schulranzen abschaffen zu wollen. In vorliegendem Artikel erhalten Sie zunächst einen Einblick in die Argumentation von Staatsministerin Bär. Daraufhin wird erläutert, wie schwer ein Ranzen nach heutigen Erkenntnissen sein darf, ohne dass für das Kind gesundheitliche Langzeitschäden zu befürchten sind.
Die Argumentation von Staatsministerin Bär
Bär betont, dass nicht nur das geringe Gewicht von Tablets ein großer Vorteil ist. Stattdessen weist sie darauf hin, dass Kinder dazu genötigt sind, oft sehr veraltete Schulbücher in ihren Ranzen zu transportieren. Ein Tablet hat dahingegen den Vorteil, dass es sehr leicht ist, auf digitale Weise aktuelle Schulbücher bereitzustellen, auf welche die Schüler und Lehrer flexibel zugreifen können. Dies würde nicht nur das Gewicht der Schulranzen immens verringern, sondern auch einen flexiblen Unterricht ermöglichen, da auf einem Tablet problemlos viele unterschiedliche Texte und Inhalte aufgerufen werden können.
Doch der elektronische Schulbuchersatz kann noch mit weiteren Vorteilen aufwarten. So lässt sich die Schriftgröße flexibel anpassen. Auf diese Weise können auch Schüler und Schülerinnen mit Sehschwäche problemlos am Unterricht vorbereiten und an diesem teilnehmen. Das Gleiche gilt für die Helligkeit des Bildschirms, der je nach Bedarf an die Bedürfnisse den Lesenden angepasst werden kann. Auch räumt das Tablet im sonst so schweren Ranzen wichtigen Platz frei. So bleibt viel Raum für Dinge, die den Schulalltag der Kinder erleichtern und verschönern. Zum Beispiel müssen Sie sich nicht mehr auf eine kleine Brotdose beschränken. Sie können Ihrem Kind eine ganze Lunchbox mit gesunden Lebensmitteln mit zur Schule geben, die Ihr Kind den ganzen Schultag hindurch versorgt.
Besonders für Kinder im Grundschulalter betont Staatsministerin Bär die Vorteile eines Tablets. So gibt es sehr viele Anwendungen, die kinderfreundliche Darstellungen bieten und somit ein kindgerechtes Lernen ermöglichen. Staatsministerin Bär weist aufgrund dieser Argumente auf die langfristige Möglichkeit hin, den Schulranzen abschaffen zu können.
Wie schwer darf ein Ranzen sein?
Spätestens an dieser Stelle wird die Frage aufgeworfen, welches Gewicht die richtige Beladung eines Ranzens darstellt. Als Grundsatz ist festzuhalten, dass ein bepackter Schulranzen nur 20% des Gewichts des Kindes ausmachen darf, um langfristige gesundheitliche Folgen zu verhindern. Dies widerspricht der sich hartnäckig haltenden Schätzung, dass der Ranzen lediglich 10% des Körpergewichts wiegen darf.
Nichtsdestotrotz bedeutet das für Sie, dass es gilt, den Ranzen für jedes Kind individuell auszuwählen. Denn je nach körperlicher Beschaffenheit Ihres Kindes gilt es abzuschätzen, was sinnvoll erscheint oder zu viel ist.
Tipps wie Sie das Schulranzen-Gewicht verringern können
Da die Digitalisierung und das Schulwesen, selbst mit Druck durch die Staatsministerin Bär jedoch noch nicht so weit sind, dass man gänzlich auf Tablets und andere elektronische Geräte umsteigen kann, gilt es, auf andere Lösungen zurückzugreifen. Aus diesem Grund bleibt es nach wie vor wichtig, auf den richtigen Rucksack für Ihr Kind zu achten. Besonders zu empfehlen sind Modelle mit einer ergonomischen Passform. Das bedeutet, dass Sie darauf achten sollten, dass der Ranzen eine gute Rückenpolsterung besitzt und an die Größe anpassbar ist. Dafür ist es zwingend notwendig, dass die Riemen des Ranzens verstellbar sind.
Falls Ihr Kind besonders lange Schultage hat und dementsprechend viel Gewicht transportieren muss, bieten sich auch Ranzen an, die zusätzlich Riemen besitzen, die sich auf Hüfthöhe befinden. Dadurch wird das Schulranzen-Gewicht noch gleichmäßiger auf den Körper des Trägers verteilt. Dies entspricht dem Effekt von großen Wanderrucksäcken, die darauf ausgelegt sind, dass viel Gewicht über lange Strecken transportiert werden kann, ohne Beschwerden zu verursachen. Gänzlich verzichten sollte man für Schüler und Schülerinnen im Kindesalter auf Seitentaschen. Durch diese wird der Körper Ihres Kindes nur einseitig mit dem Gewicht belastet, sodass Fehlstellungen verursacht werden können.
Doch auch abseits des Ranzenkaufs können Sie Schritte unternehmen, die Ihrem Kind den Schulalltag erleichtern können. Sie können sich bspw. dahingehend erkundigen, ob in der jeweiligen Schule Schließfächer zur Verfügung stehen, in denen Ihre Kinder ihre Schulbücher zwischenlagern können. Was in den USA seit Jahrzehnten üblich ist, scheint Bär nicht als naheliegende Lösung zu empfinden.
Übrigens: Auch beim Packen eines Ranzens können Sie die Last Ihrer Kinder verringern. So ist es zu empfehlen, dass besonders schwere Gegenstände, wie z.B. ein Atlas, unten in der Tasche und nah am Rücken verstaut werden. Leichte Gegenstände legen Sie hingegen oben auf.
Fazit: Ist es notwendig, Schulranzen abschaffen zu wollen?
Es ist also ersichtlich, dass es nicht unbedingt sinnvoll ist, Schulranzen abschaffen zu wollen. Wenn Sie beim Kauf und dem Bepacken der Schultasche Ihres Kindes achtgeben, können Sie ausreichend für das Wohl Ihres Kindes sorgen. Auch wenn Staatsministerin Bär die Vorzüge eines Tablets starkmacht, wird es noch einige Zeit brauchen, bevor diese Digitalisierung im großen Stil umgesetzt werden kann.