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Wandern macht Spaß. Nicht erst seit den Corona Lockdowns haben viele Menschen ihre Liebe zur Wandertour in der Natur entdeckt. Schon lange geht der Trend dahin, dass es die Leute in die Wälder oder in die Berge zieht, um über Stock und Stein zu marschieren. Besonders der Nachwuchs lernt auf diese einfache Weise, dass man selbst mit kurzen Beinen Ziele erreichen kann, die in weiter Ferne liegen. Berge, Flüsse, umgefallene Bäume und gesperrte Wege sind überwindbare Hindernisse. Und das Butterbrot schmeckt unter freiem Himmel doppelt so gut wie sonst. Wandern mit Kindern ist eine tolle Freizeitbeschäftigung, die sich als Familienausflug anbietet und nicht im Chaos enden muss. Dafür gibt es ein paar kleine Tipps.
Die Vorteile einer Wanderung
Eine Wanderung ist die wohl günstigste Ausflugsart überhaupt. Sie fahren mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startpunkt und machen sich auf den Weg. Ihr Kind können Sie in die Routenplanung problemlos mit einbeziehen. Fragen Sie nach, was Ihr Liebling erleben will und was besser nicht vorkommen sollte. Älteren Kindern können Sie auch die Planung der gesamten Tour überlassen und beratend zur Seite stehen. Das ist Erlebniswandern mit großem Vertrauen und viel Verantwortung. Wandern mit Kindern vereint damit die Bewegung an der frischen Luft mit besonderen Lernerfahrungen und stärkt dadurch das Selbstvertrauen.
Wie lange halten Kinder bei der Wandertour durch?
Bei der Planung eines Ausflugs mit Kindern spielen das Alter und die Kondition eine große Rolle. Während die Kleinsten meist in einer Kinderkraxe getragen werden müssen, halten Kindergartenkinder schon drei bis vier Stunden durch. Doch dies gilt lediglich bei perfekten Voraussetzungen mit vielen Erlebnissen und Pausen. Erst mit Beginn der Schulzeit ist das Wandern mit Kindern bis zu fünf Stunden möglich. Hierbei handelt es sich um die reine Gehzeit. Pausen werden hinzugezählt. Ein Ausflug kann den ganzen Tag dauern, die reine Wanderzeit jedoch nicht. Dies ist erst bei Kindern ab zehn Jahren möglich, denen es im besten Fall gelingt, bis zu sieben Stunden zu laufen. Bedenken Sie bei der Planung immer die individuellen Fähigkeiten und Voraussetzungen Ihres Kindes.
Damit Langeweile beim Wandern mit Kindern erst gar nicht aufkommt
Um keine schlechte Laune beim Wandern mit Kindern aufkommen zu lassen, ist Abwechslung besonders wichtig. Diese können Sie durch eine abwechslungsreiche Wanderung durch verschiedene Landschaften erreichen. Besonders bei jüngeren Kindern sind es aber Aktivitäten, die für Abwechslung sorgen. Vom Singen verschiedener Lieder, über das Erzählen von Geschichten, einer Schnitzeljagd, Suchspiele bis hin zum Treffen oder Mitnehmen von Freunden, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Am besten kombinieren Sie Ihre Möglichkeiten.
Außerdem sind Pausen unerlässlich. Ein Ausflug mit Kindern sollte sich nicht auf Ihre Vorlieben konzentrieren, sondern auf die der Kleinen. Keineswegs müssen Sie dabei zu kurz kommen. Doch Sie wissen sicher selbst, dass auch Sie die Natur nicht genießen können, wenn der Nachwuchs quengelt, der Wanderrucksack drückt oder das Butterbrot von den Ameisen gefressen wird. Machen Sie regelmäßige Pausen und schimpfen Sie nicht, wenn die Kleinen Kraft haben, um auf dem Spielplatz zu toben, kurz zuvor aber zu müde waren, um weiterzulaufen. Wenn etwas Spaß macht, dann ist auch genügend Energie vorhanden, um es anzupacken. Nehmen Sie den Schwung mit auf den nächsten Kilometer. So macht der Familienausflug richtig viel Spaß.
Die Wahl der Wanderroute
Sie finden in Deutschland unzählige Wanderrouten, die für Familien geeignet sind. Ob an der Ostsee, in der Eifel, im Schwarzwald oder sogar in Städten. Fangen Sie mit der Suche in Ihrer Region an und konzentrieren Sie sich auf erprobte und kindertaugliche Wanderungen. Erlebniswandern gelingt vor allem dann, wenn die Wandertour selbst Besonderheiten bereithält. Ein Märchenpfad, eine Wolfswanderung oder die Suche nach einer alten Burgruine sind so spannend, dass der Weg manchmal gar kein Problem mehr darstellt. Achten Sie dennoch immer auf das Höhenprofil. Auch wenn ein geplanter Ausflug lediglich zwei Kilometer lang ist, so machen Steigungen die Tour viel anstrengender. Besonders die Kleinen verlieren dabei schnell die Lust. Führen Sie Ihren Nachwuchs langsam an anstrengende Routen mit großen Höhenunterschieden heran.
Der richtige Wanderrucksack
Die Kleinen wären am liebsten schon groß und wollen den Erwachsenen in nichts nachstehen. Ein guter Weg, um ihnen das Gefühl zu geben, dass sie schon zu den Großen gehören, ist ein richtiger Kinderrucksack fürs Wandern. Ab dem Kindergartenalter können Sie Ihrem Nachwuchs zumuten, für einige Zeit selbst das Gepäck zu tragen. Natürlich sollte dieses nicht zu schwer sein. Es reicht bereits, wenn der Teddybär oder die Regenjacke vom Kind getragen wird. Je älter es ist, desto mehr kann es tragen. Auch hier sollten Sie es langsam heranführen und nicht erwarten, dass es den ganzen Ausflug über durchhält.
Ein Outdoor-Rucksack für Kinder sollte dabei die richtige Größe und gut gepolsterte Schultergurte haben. Hüftflossen sind sinnvoll und eine gute Belüftung für den Rücken muss gewährleistet sein. Zusätzlich ist eine integrierte Regenhülle praktisch, um den Rucksack und dessen Inhalt bestmöglich zu schützen.
Was beim Wandern mit muss
Damit die Wandertour ein Erfolg wird, ist die passende Verpflegung wichtig. Ausreichend viel Wasser, etwas Leckeres zu essen und ein kleiner Lieblingssnack können Wunder bewirken. Unterschätzen Sie niemals die Kraft eines guten Müsliriegels. Kleine Snacks passen in eine Brotbox. Für die Getränke bietet sich eine Kindertrinkflasche an.
Außerdem sind ein Erste-Hilfe-Set, eine Regenjacke für jeden sowie frische Socken, eine Wanderkarte, ein Spiel und Insektenspray sowie Sonnencreme unverzichtbar. Hinzukommen persönliche Gegenstände, die auf dem Wanderausflug nicht fehlen dürfen. Übertreiben Sie es aber nicht, denn alles muss getragen werden. Lernen Sie aus den absolvierten Wandertouren und lassen Sie beim nächsten Mal zu Hause, was Sie nicht gebraucht haben.
Wandern mit Kindern macht glücklich, hungrig und unheimlich viel Spaß
Wandern mit Kindern muss nicht stressig sein. Es mag auch nicht allzu entspannend für Eltern sein, doch es birgt ein großes Potenzial für neue Lernerfahrungen. Der Nachwuchs kann nicht nur die Natur erleben und neue Pflanzen und Tiere kennenlernen. Er hat bei einer solchen Wandertour auch die Möglichkeit, Erfahrungen über sich selbst zu sammeln. Wie lange kann ich durchhalten? Was kann ich gegen schlechte Laune tun? Finde ich den Weg auch alleine? Beziehen Sie Ihre Kinder immer in das Wandern mit ein, und scheuen Sie sich nicht davor, den falschen Weg zu gehen. Im schlimmsten Fall muss die ganze Gruppe umdrehen und alle helfen mit, den richtigen Weg zu finden. Auch das ist eine gute Erfahrung beim Familienausflug, über die am Ende am meisten gesprochen wird.